Ehrenamtskarte: kleine Anerkennung für großes Engagement

Foto: Annette Luckner

04. April 2017

„Mit Danksagungen alleine ist Ehrenamtlichen nicht geholfen, sie haben mehr Unterstützung und Anerkennung verdient, deshalb wollen wir nun auch im Landkreis Augsburg eine Ehrenamtskarte einführen“, begründet Harald Güller, Vorsitzender der SPD im Kreistag Augsburg, den Antrag seiner Fraktion.

Je mehr sogenannte Akzeptanzstellen mitmachen, desto mehr haben ehrenamtlich Aktive davon. Mit gutem Beispiel vorangehen sollen Städte und Gemeinden, die zum Beispiel für ihre Schwimmbäder und Museen Rabatte oder gar freien Eintritt ermöglichen können. „Auch Kinos oder Cafés können sich beteiligen, einfach jeder, der etwas anbietet, das Geld kostet und mit einer Vergünstigung das Ehrenamt fördern will“, beschreibt Güller die Möglichkeiten der Ehrenamtskarte.

Bekommen sollen sie diejenigen, die mehr als fünf Stunden pro Woche ehrenamtlich arbeiten oder in Projekten mindestens 250 Stunden im Jahr aktiv sind. Zwei Jahre Engagement sind Voraussetzung. Wer eine Jugendleitercard besitzt oder aktiv bei der Feuerwehr, im Katstrophenschutz und Rettungsdienst arbeitet, bekommt die Karte auch. „Inzwischen gibt es fast flächendeckend in ganz Bayern die Ehrenamtskarte und deshalb können die Besitzer auch bayernweit Vergünstigungen bekommen“, erzählt die stellvertretende Landrätin Sabine Grünwald, „sogar im LEGOLAND, dem Allgäu Skyline Park und dem WONNEMAR“.

Schon einmal, im Jahr 2011, hat sich der Landkreis mit der Karte beschäftigt. Doch damals war die Zeit noch nicht reif, erklärt Güller. Übereinstimmend kam vor sechs Jahren von den Bürgermeistern und Kreisräten die Aussage, hoher Aufwand und wenig „Ertrag“ – nur wenige Einrichtungen wollten mitmachen – würden die Einführung nicht rechtfertigen. Jetzt aber, da im Landkreis Augsburg Freiwilligenzentren und Freiwilligenagenturen aus der Taufe gehoben worden seien, die Asylarbeit stark zugenommen habe und das bürgerschaftliche Engagement insgesamt immer stärker werde, sei für die Einführung der Ehrenamtskarte der richtige Zeitpunkt gekommen.

„Das muss allerdings auch ohne zusätzliches Personal im Landratsamt gehen“, darauf werden die drei SPD-Fraktionsmitglieder Erna Stegherr-Haußmann, Annette Luckner und Peter Bergmeir achten, die im Personalausschuss des Kreistages sitzen, „andere Landkreise schaffen das auch ohne neue Mitarbeiter.“

Antrag Ehrenamtskarte (PDF, 263 kB)

Teilen