SPD-Kreistagsfraktion stellt Antrag für ehrenamtliche Fahrdienste im ganzen Landkreis Augsburg

02. Dezember 2020

Die Fahrt mit dem Auto ist für viele Menschen mit zunehmendem Alter schwierig. Autofahren wird zur Belastungsprobe, ein mulmiges Sicherheitsgefühl oder gesundheitliche Gründe verbieten die Nutzung des eigenen PKWs. Umso wichtiger ist es, Seniorinnen und Senioren auch ohne eigenem Auto möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben im vertrauten Wohnumfeld zu ermöglichen. Um das zu ermöglichen, braucht es Unterstützung und Hilfestellungen in der sozialen Altenhilfe. Für die SPD-Kreistagsfraktion sind ehrenamtliche Fahr- und Begleitdienste eine entscheidende Möglichkeit zur Stärkung dieses Miteinanders. Der Landkreis kann den Gemeinden, die an der Einführung solcher Fahrdienste Interesse zeigen, mit allgemeinen Informationen, aber auch mit der Koordination von gemeinsamen kommunalen Strukturen, behilflich sein und so einen großen Impuls zur Ein- und Durchführung von solchen Projekten leisten.

Laut einer Befragung würden 22,2 % der Befragten auf Fahrdienste umsteigen, wenn sie selbst nicht mehr Autofahren könnten. Um ältere Menschen dahingehend zu unterstützen, stellt die SPD-Kreistagsfraktion den Antrag, ehrenamtliche Fahrdienste im ganzen Landkreis Augsburg einzuführen.

SPD-Kreisrat Fabian Wamser fordert: „Der Landkreis muss hier eine koordinierende und unterstützende Rolle übernehmen. Denn vor allem im ländlichen Raum sind häufig weite Strecken für Amtsgänge, Arztbesuche oder für die Erledigung von Einkäufen zurückzulegen“. Wamser stellt außerdem fest: „Die aktuelle „Lösung“, Krankentransportwagen oder sogar Rettungswagen für Transporte in ein Krankenhaus oder zum Arzt ohne deren Notwendigkeit einzusetzen, ist keine Lösung. Krankentransporte müssen entlastet, anstatt belastet werden.“ Er betont weiter: „Um die Mobilität insbesondere dieser Bevölkerungsgruppe aufrecht zu erhalten und den Rettungsdienst und Krankentransport zu entlasten, ist ein Konzept für ehrenamtliche Fahrdienste zwingend notwendig“.

Stellenweise werden solche Fahrdienste bereits von Sozialverbänden und -Vereinen organisiert und erfolgreich durchgeführt. Dies kann auch in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen und Organisationen geschehen, die andernorts bereits ähnliche Fahrdienste anbieten. Als Beispiel dienen auch die bestehenden Nachbarschaftshilfen in den Holzwinkel-Gemeinden und Altenmünster, die auch ehrenamtliche Fahrdienste anbieten. Die SPD-Kreistagsfraktion ist der Meinung, dass der Landkreis in der Organisation von ehrenamtlichen Fahrdiensten eine führende Rolle übernehmen muss. Ein entscheidender Vorteil wäre laut dem Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Harald Güller zudem, „dass zentrale Fragen beispielsweise zur Organisation, Finanzierung oder Versicherung so zentral koordiniert und beantwortet werden können“.

Antrag: Ehrenamtliche Fahrdienste

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