Studierende beim Bus- und Bahnfahren entlasten

03. August 2017

Studierende müssen oftmals jeden Cent zweimal umdrehen. Das gilt nicht nur fürs Wohnen, sondern auch für den Weg zur Uni oder Hochschule. In Augsburg ist einigermaßen günstiger Wohnraum für Studentinnen und Studenten sehr knapp und gleichzeitig kämpfen die kleineren Gemeinden in den ländlicheren Regionen im Landkreis, dass die jungen Leute im Heimatort bleiben und nicht nach Augsburg ziehen, wenn sie dort studieren.

Wer weit draußen im Landkreis wohnt, zahlt als Studierender fürs Pendeln nach Augsburg monatlich über 60 Euro mehr als derjenige, der in Augsburg wohnt und dessen ÖPNV-Ticket ganz über den Studentenwerksbeitrag finanziert wird, den alle Studentinnen und Studenten gleichermaßen zu zahlen haben. Die Jusos im Landkreis Augsburg haben deshalb bei der SPD-Kreistagsfraktion nach Unterstützungsmöglichkeiten gefragt. Im Rahmen einer Fraktionssitzung luden die Kreisräte den Vorsitzenden der Jusos Augsburg-Land, Fabian Wamser, und seinen Stellvertreter, Michi Rehm, ein, um gemeinsam nach einer Entlastungsmöglichkeit zu suchen.

Busterminal Hauptbahnhof

Das Ergebnis des Treffens ist ein Antrag an den Kreistag mit der Forderung, die Studierenden finanziell zu entlasten. Im Moment zahlen Studierende, die nicht direkt in Augsburg oder im Speckgürtel Augsburgs (dazu zählen Gersthofen, Neusäß und Stadtbergen) wohnen die Zonen 10 und 20 über den Studentenwerksbeitrag auf jeden Fall. Was darüber hinausgeht (in die ländlicheren Bereiche) kann zwar zugekauft werden, startet aber mit einem unverhältnismäßig hohen Grundbetrag, der derzeit bei 33 Euro liegt. Obendrauf kommt dann noch der Zukauf zusätzlicher Zonen für je 15,50 Euro.

Die SPD will den „Zukauf“ weiterer Zonen verbilligen. Konkret würde der Studierende für seine Zone (zwischen Wohnort und Uni oder Hochschule) den Preis einer Schülermonatskarte bezahlen, aber abzüglich der Zonen 10 und 20, die er bereits über das Semesterticket (enthalten im Studentenwerksbeitrag) bezahlt hat. Die SPD würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und die Fahrtkosten außerhalb der Stadt und stadtnahen Bereiche noch zusätzlich subventionieren.

„Tarifzonen verbilligt zuzukaufen und darüberhinaus eine Unterstützung über den Landkreis zu erhalten, wäre für unsere Studierenden aus den ländlicheren Regionen eine große finanzielle Entlastung“, erklärte Harald Güller, SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag und Landtagsabgeordneter. Auch nach der gerade beschlossenen Tarifreform zum 1. Januar 2018 ändere sich an der Systematik kaum etwas. Kreistagsfraktion und Jusos schlagen eine Unterstützung durch den Landkreis in Höhe von zehn Euro pro Tarifzone und Monat vor. „Damit lägen die zusätzlichen Kosten für Studentinnen und Studenten aus dem Landkreis auf jeden Fall unter zehn Euro pro Monat, egal, wie weit weg sie wohnen, das wäre eine super Sache“, freuten sich Fabian Wamser und Michi Rehm nach dem Gespräch mit der Kreistagsfraktion.

„Es geht uns auch darum, nicht nur über gleichwertige Lebensverhältnisse und die Stärkung des ländlichen Raumes zu reden, sondern man muss etwas dafür tun und das Studierendenticket wäre ein Anreiz für junge Menschen, nicht gleich aus ihren Heimatgemeinden wegzuziehen“, hofft die stellvertretende Landrätin Sabine Grünwald.

Antrag Vergünstigung Semesterticket (PDF, 314 kB)

Teilen