Karl Heinz Müller ist am 8. August im Alter von 85 Jahren verstorben. Mit Karl Heinz hat die SPD einen klassischen Sozial- und Gesundheitspolitiker von „altem Schrot und Korn“ verloren. Ich bin sehr traurig. Als Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion und als Landtagsabgeordneter war er immer direkt, kantig, geradlinig – aber vor allem auch ehrlich im Führungsstil und in seinen Meinungsäußerungen. Karl Heinz hat unzweifelhaft Spuren hinterlassen – im Landtag und im Landkreis. Unter anderem hat er die hervorragende Entwicklung des Zentralklinikums hin zum heutigen Universitätsklinikum mit geprägt und als langjähriges Mitglied im Landesgesundheitsrat unterstützt.
Persönlich verbinde ich mit Karl Heinz aber besonders, dass er mein Vorgänger als Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Augsburg-Land-Süd und als Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion war. Dabei habe ich es sehr geschätzt, dass er mir ein kritischer Ratgeber und Begleiter war. Die langjährige gute Zusammenarbeit und der Stabswechsel ohne vorherige personelle Querelen, war nämlich zunächst so nicht von Allen so erwartet worden: Denn wir haben die Jahre zuvor so manchen inhaltlichen „Strauß ausgefochten“ - er als MdL und Vertreter der Kreistagsfraktion und ich als Sprecher der Jungsozialisten.
Unvergessen werden für mich seine harten und rhetorisch geschliffenen Auseinandersetzungen mit dem politischen Konkurrenten bleiben. Beispielsweise mit Landrat Dr. Vogele, wobei dann kurze Zeit später wieder ein enger, fast jovialer Schulterschluss folgte, wenn es darum ging, für den Landkreis und seine Menschen was „heraus zu holen“ oder ein „Angriff“ auf Positionen des Landkreises abzuwehren war.
Ich erinnere mich gerne an die vielen Begegnungen (eine davon zeigt das Foto aus dem Jahr 2002 als wir über den Stabswechsel gesprochen haben) und werde niemals vergessen, wie er über sich selbst sagte: „Ein arges Temperament“ - Ja, das hattest du - es ist wirklich schade, dass wir dieses nicht mehr mit dir gemeinsam erleben können. Mein Beileid gilt seinen drei Söhnen und allen Angehörigen.