Es ist längst nicht damit getan, menschenwürdige Unterkünfte für Asylbewerber im Landkreis Augsburg zu finden. Vielmehr brauchen die Menschen in den jeweiligen Kommunen eine Betreuung, die nicht alleine von Fachkräften geleistet werden kann, sondern vor allem auch auf ehrenamtliches Engagement aufgebaut ist. Doch dürfen die höchst engagierten Unterstützer nicht alleine gelassen werden, sonst kommt es schnell zu Konflikten. Das hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt und hat dazu geführt, dass sich sowohl das Landratsamt als auch die Freiwilligen allein gelassen fühlen und Energie verloren geht, die man sinnvollerweise für die eigentliche Arbeit aufwenden sollte.
Deshalb stellte die Kreistagsfraktion der SPD den Antrag, 40.000,-- Euro für die Freiwilligenkoordination zur Betreuung von Asylbewerbern in den Haushalt einzustellen.
„Die Ehrenamtlichen dürfen wir nicht überfordern, sie müssen vielmehr auf eine professionelle Struktur zurückgreifen können, die sie fachlich begleitet und unterstützt“, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Harald Güller, der auch als Landtagsabgeordneter viel mit dem Thema Asylbewerber zu tun hat und darauf hinweist, dass der Freistaat hier „auf breiter Front versagt“. Zuständig für die Unterbringung und Betreuung sei nämlich der Freistaat Bayern, doch der schiebt die Verantwortung oft auf die Landkreise und kreisfreien Städte ab.
Die SPD weist darauf hin, dass ohne die ehrenamtlichen Helfer Arztbesuche, Termine bei Ämtern oder das Angebot von Deutschkursen oft kaum möglich wären. Konflikte vor Ort frühzeitig zu erkennen und zu lösen, das schaffen die Ehrenamtlichen am besten. Sie kennen ihre Kommune, die Nachbarn, werden akzeptiert und sind Ansprechpartner vor Ort.
„Wer glaubt, Ehrenamtliche einfach vor den Karren spannen und sie dann am langen Arm verhungern lassen zu können, irrt. So funktioniert das nicht. Ehrenamt braucht handfeste Unterstützung“, betont Simone Strohmayr, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag und ebenfalls Landtagsabgeordnete.
Antrag für Freiwilligenkoordination im Asylbereich (PDF, 20 kB)